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Neue Schule Uhlbach

Während im 19. Jahrhundert in Städten und größeren Gemeinden die Schulen bereits seit längerem nach den modernsten Erkenntnissen errichtet wurden, hielten sich in den Dörfern noch immer die alten Schulgebäude, die im Wesentlichen einen Klassenraum, bestenfalls deren zwei hatten. Es wurden mehrere Klassenstufen gleichzeitig unterrichtet, gegebenenfalls alle Klassen zur gleichen Zeit. In alten Schulvisitationsberichten ist des öfteren vermerkt, dass Lärm und Gestank manchmal kaum auszuhalten waren.

Das alte Uhlbacher Schulhaus in der Götzenbergstraße war schon seit längerem viel zu klein geworden und galt als unzeitgemäß, so dass mit dem Neubau in der Trollingerstraße eine spürbare Entlastung gegeben war. Bei dem Neubau, der 1875 eingeweiht wurde, legte man Wert darauf, dass man die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigte und die Klassenzimmer wesentlich größer und höher bemaß, die Fenster großflächig und die Heizöfen richtig dimensioniert wurden. Die Schüler sollten ausreichend Platz haben und jeder seinen eigenen Sitzplatz mit Schreibgelegenheit. – Genutzt wurden beide Schulgebäude noch bis in die 1960er Jahre.

In späterer Zeit erhielt dieser Schulbau einen Anbau, der im Wesentlichen für den Handarbeitsunterricht der Mädchen genutzt werden sollte.

Der Lehrer, es gab einen ständigen und einen unständigen, wohnte mit seiner Familie im Obergeschoss; der unständige bezog eine Kammer. – Bis sich schließlich im 20. Jahrhundert die Aufgaben eines Schulmeisters auf den Schulbetrieb beschränkten, hatte ein Lehrer früher in der Kirche die Orgel zu spielen, den Kirchengesang zu leiten und auch Mesnerdienste zu leisten. Für all diese Dienste erhielt er jeweils eine gesonderte Vergütung. Da aber die Gesamtsumme in aller Regel nicht fürs alltägliche Leben reichte, wurde ihm noch Grund und Boden zur Eigenbewirtschaftung überlassen.