Vita Prof. Hans K. Schlegel
Geboren wurde Prof. Hans K. Schlegel am 27. Januar 1923 in Bad Wildbad, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Bereits früh konnte er sich unter der Anleitung seines Vaters, zu dem er zeitlebens eine enge Bindung hatte, in künstlerischen Fertigkeiten üben. Nach Beenden seiner schulischen Ausbildung absolvierte er eine Lehre als Maler in Stuttgart und wohnte bei Bekannten in Stuttgart.
Einen tiefen, letztlich zutiefst prägenden Einschnitt stellten die Einberufung zur Wehrmacht, die Kriegszeit als Leutnant und die zweieinhalbjährige Kriegsgefangenschaft in Baccarat (Lothringen, Frankreich) dar. Prof. Hans K. Schlegel betonte immer und immer wieder, dass das während der Kriegsgefangenschaft erfahrene Entgegenkommen in Form eines gewissen Vertrauens in seine Person ihn für eine tiefe Achtung in Bezug auf den ehemaligen „Erzfeind“ befähigte. Nicht umsonst war Prof. Hans K. Schlegel in späteren Jahren dauerhaft aktiv im Rahmen der Städtepartnerschaft Bad Wildbad – Cogolin (Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur).
Zurückgekehrt aus der Kriegsgefangenschaft wandte er sich dem Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zu. Bereits 1952 konnte er einen mehrmonatigen Werkaufenthalt in Finnland absolvieren und schon 1953 begann er mit einer Lehrtätigkeit an der Höheren Fachschule in Stuttgart im Bereich Farbe und Gestaltung.
Im Jahr 1978 erfolgte seine Berufung zum Professor und er lehrte an der Fachhochschule Stuttgart und der Hochschule für Druck und Medien Stuttgart. Tätig war er im Fachbereich Farbe, Architektur, Farbdesign. Seine Lehrtätigkeit währte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1988.
Parallel zu seiner gesamten Zeit als Hochschullehrer und noch bis 2008 fortdauernd sorgte er sich um die Künstlerweiterbildung für Mitglieder des Verbands Bildender Künstler und Künstlerinnen Württemberg e. V. Von besonderer Bedeutung war ihm das Seminar Bild-Technik-Rhetorik.
Unter den zahlreichen Anerkennungen und Würdigungen ist hervorzuheben die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 1994; außerdem ist er Träger der Ehrenplakette der Landeshauptstadt Stuttgart; er ist Ehrenmitglied der Maler- und Lackiererinnung Stuttgart und Ehrenmitglied im Deutschen Farbenzentrum DFZ.
Das künstlerische Schaffen und sein ehrenamtliches Engagement pflegte er ununterbrochen bis in die jüngste Zeit hinein. Seine Lebensführung und seine Haltung sind vorbildhaft – und (das darf nicht vergessen werden) seine dauerhafte Einsatzbereitschaft ist bis zu deren Tod zu verdanken auch seiner Frau und in jüngerer Zeit seiner Tochter.